Schüleraustausch mit York vom 17.10.-07.11.2009

Noch 2 Wochen bis zum Abflug: Was? Noch immer keine Adressen der Gastfamilien? Dann endlich die ersehnten Papiere! Nun wird’s ernst! Noch 1 Woche bis zum Abflug: Was? Nur 1 Koffer statt 2 Koffern ist erlaubt? Doch man hakt nach und siehe da: Es sind doch 2 Koffer möglich! Noch 2 Stunden bis zum Abflug: Was? Ein Koffer darf nur 23 kg wiegen? Wohin mit 5 kg Übergewicht? Die nette Dame am Check-In hilft uns mit einer Plastiktasche!

Nachdem all diese Hürden genommen waren, ging es endlich los, zunächst nach London und 3 Stunden später nach Baltimore, wo uns schon ein Bus erwartete und uns weiter nach York brachte. Inzwischen war es 23 Uhr Ortszeit (nach deutscher Zeit 5 Uhr morgens!), und entsprechend müde entstiegen wir dem Bus. Die Gastfamilien empfingen uns sehr herzlich und packten zügig ihren jeweiligen deutschen Gast ins Auto. Von nun an war für die nächsten Tage jeder auf sich gestellt und das Abenteuer USA konnte beginnen…!

Als wir beiden Begleitlehrerinnen unsere Schützlinge beim ersten gemeinsamen Ausflug wieder trafen, sahen wir rundum begeisterte Gesichter; nun wurden untereinander die ersten Eindrücke und Erlebnisse mit der Familie ausgetauscht und Fotos betrachtet! Diesem ersten Ausflug nach Lancaster mit einer interessanten Rundfahrt durch das Amish Country sollten noch viele folgen:

Eine außergewöhnliche Bootsfahrt ab Baltimore in der Chesapeake Bay, wo die Schüler von zwei jungen Meeresbiologen angeleitet wurden, um etwas über die Wasserqualität, Fische und die Rolle der Austern in der Bay zu erfahren.

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Ein Rundgang durch den historischen Teil von York mit Besichtigung des Landwirtschafts- und Industriemuseums, der Markthalle und der Bücherei , eine Führung der Malerin Justine Landis zu den ‚Murals‘, den Fassadenmalereien von York und ein Empfang beim Bürgermeister, Mayor Brenner, der sich anschließend gern zu einem Gruppenbild vor der City Hall überreden ließ.

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Betriebsbesichtigungen bei Glatfelter, einer Firma, die verschiedene Papiere und Verpackungen herstellt (und unsere Bootsfahrt sponserte!) und bei der wohl wesentlich bekannteren Firma Harley Davidson, die momentan mit dem Gedanken spielt, sich aus York zurückzuziehen, was sicher einen enormen Verlust an Arbeitsplätzen zur Folge hätte! Recht beeindruckt haben uns bei Harley die Vorschriften für Besucher: Nur wer geschlossenes Schuhwerk mit flachen Absätzen und einen gültigen Personalausweis mit Lichtbild vorweisen kann, darf die heiligen Hallen betreten! Wir wurden dann in kleinere Gruppen aufgeteilt, und von 2 Führern begleitet, die höllisch aufpassten, dass wir nicht über die durchgezogene Linie für Besuchter tappten! Ja, Sicherheit geht hier über alles!

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Besuch der Städte Washington, D.C., wo wir am 9/11 Memorial am Pentagon ein paar Gedenkminuten einlegten und anschließend das „Weiße Haus“ fotografierten, ein Museum besuchten und das Capitol besichtigten; und Harrisburg, der Hauptstadt von Pennsylvania, dessen Capitol sich überraschenderweise als noch prunkvoller als das in Washington herausstellte. Außerdem bekamen wir eine Führung durch den Wohnsitz des Gouverneurs und arbeiteten uns im Anschluss daran auch noch durch das Kriegsmuseum!

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Ein Ausflug der ganz besonderen Art führte uns durch ein Wildgehege am Lake Tobias: in einer Art Safari-Schulbus-Cabrio tuckerten wir durch ein Areal, das so manches Tier beherbergte, das wir noch nie gesehen hatten. Ein riesen Spaß war auch das Füttern von Elchen, die furchtlos die Köpfe in unser Gefährt steckten und das Streicheln von echten Buffalo, die man gerade noch daran hindern konnte, in den Bus zu steigen!

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Außerdem hatte ein Deutschlehrer extra für uns ein Rollschuh-Fest in der Skater-Halle von York organisiert. Das Besondere daran: Das Fest ging von 22.30 bis 1.00h morgens! Besonders den Eltern, die von ziemlich weit her kommen mussten, um ihren Gastschüler zu so später Stunde abzuholen, gebührt ein ganz besonderes Dankeschön!

An einem anderen Tag hatten wir morgens die Eis-Halle direkt gegenüber ganz für uns allein zum Schlittschuh Laufen, und anschließend durften wir zum Shoppen in eine Mall, während die amerikanischen Schüler brav im Unterricht sitzen mussten! Was für eine Alternative!

Aber auch unsere Schüler sahen die Schulen an mehreren Tagen von innen: Sehr beeindruckt hat sie dort vor allem, dass sie häufig fast einem Hochsicherheitstrakt im Gefängnis ähneln, und man keineswegs nur mal so hinein marschieren kann! Ohne Anmeldung geht gar nichts, und viele Gebäude sind videoüberwacht. Dafür haben amerikanische Schüler eine weit größere Auswahl an Unterrichtsfächern: Da High Schools als Gesamtschulen konzipiert sind, bieten sie auch Kurse im Kochen, sowie für Automechaniker, Tontechniker und Erzieherinnen an.

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york20york19york21 Wie im Flug vergingen die 16 Tage in York. Unsere amerikanischen Gastgeber hatten uns ein äußerst abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm geboten, wobei sehr viele Eltern manche Trips durch ‚Car Pooling‘ erst ermöglicht und uns dabei auch begleitet hatten. Am letzten Wochenende luden sie uns gemeinsam zu einem Abschiedsessen ein und übertrumpften sich dabei gegenseitig mit selbstgemachten Salaten, Snacks und Kuchen. Zum Dank für die tolle Zeit bei ihnen sangen unsere Schüler: ‚I had the time of my life!‘ Eine Zeit, die sie sicher nie vergessen werden!

Zwei Tage später hieß es Abschied nehmen, Tränen flossen auf beiden Seiten, man versprach sich wiederzusehen, und damit wir auf der 4-stündigen Fahrt nach New York nicht verhungerten, versorgten uns die lieben Eltern gleich kartonweise mit Donuts! Ja, und dann war es soweit: NEW YORK CITY – HERE WE COME!!!!

In den nun folgenden 4 Tagen erwartete unsere Schüler ein kompaktes Sightseeing-Programm; dennoch blieben immer wieder Zeitfenster, in denen Sie auf eigene Faust in kleinen Gruppen losmarschieren durften um Souvenirs zu kaufen oder für sie interessante Ecken selbst zu erkunden.

Zu den absoluten Highlights zählen aber sicher der Blick vom Empire State Building bei Nacht mit anschließender Fahrt zurück zum Hotel in einer ‚Stretched Limousine‘ (!), Joggen durch den Central Park um 6 Uhr morgens, Besichtigung von Ellis Island mit anschließendem abendlichen Spaziergang den Broadway hinauf, der Besuch im UN-Gebäude, das Musical ‚Lion King‘ und die riesen Portionen vom leckeren Eis im ‚Cold Stone‘!

Der Abschied von New York fiel uns allen nicht leicht, doch für jeden von uns war klar: Wir kommen wieder!

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Fazit unseres Austauschs: Der gesamten Schülergruppe möchten wir beiden Begleitlehrerinnen (Frau Mägle vom IKR und Frau Merkle vom PMHG) ein großes Lob aussprechen: Obwohl sie von Schülern aus 3 verschiedenen Schulen bunt zusammengewürfelt und auch altersmäßig unterschiedlich war, fanden alle Schüler sehr schnell zur Gruppe zusammen, passten sich an ihre Gastfamilien problemlos an und zeigten sich auch sonst als äußerst verlässlich. Vor allem das Leben in einer Gastfamilie zeigt, wie unterschiedlich Gewohnheiten und Sichtweisen in einer anderen Kultur sein können und unsere Schüler waren in der Lage, diese zu beobachten und zu reflektieren, ohne dabei die eigene Sichtweise als die einzig richtige gelten zu lassen. Sie haben viel gesehen und gelernt, mit ihrem Alltagsleben verglichen und die Großzügigkeit, Freundlichkeit und Offenheit der Amerikaner, die hierzulande leider allzu oft nur als „oberflächlich“ bezeichnet werden, genossen.

Den Amerikanern danken wir ganz herzlich für eine unvergessliche Zeit und hoffen, dass die amerikanischen Schüler nach dem Gegenbesuch im Juni mit einem ebenso guten Gefühl nach Hause zurück reisen werden! Wir werden uns jedenfalls bemühen!

Karin Merkle